Lehre

Lehrangebot  

Angebotene Kurse am theaterwissenschaftlichen Institut der Ludwig-Maximilians-Universität seit Wintersemester 2017/18:

• Institutionelle Ästhetik (Theater und kulturelle Distribution; Master-Forschungsseminar)
  
  CHRISTOPHER BALME
  
  Dieses Forschungsseminar versteht sich als Auftakt zum neuen gleichnamigen Schwerpunkt im Masterstudium. Unter dem Begriff ‚Institutionelle Ästhetik’ versteht man die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen institutionellen und ästhetischen Zwängen und Transformationen im Theater. Tendenziell werden die beiden Bereiche ‚Institution’ und ‚Ästhetik’ als Gegensätze betrachtet: Während sich Institutionen zur Stabilität und Unveränderbarkeit tendieren, basieren die meisten Vorstellungen von Ästhetik auf ständigem Wechsel und andauernder Innovation. Die zentrale Frage lautet aber, in wie fern Institutionen, wie auch immer man sie definiert, Einfluss auf ästhetische Veränderungen ausüben und umgekehrt. Zu den Themenfeldern, die vorrangig behandelt werden, gehören Neoinstitutionalismus, Kulturpolitik, Kulturökonomie, Festivalisierung, und Institutionenkritik. Im Seminar werden Themenblöcke gebildet, die jeweils einen vermeintlichen Gegensatz als auch eine Wechselbeziehung darstellt wie z.B. Kunst und Ökonomie, Freie Szene versus Stadttheater, Repertoire versus Stagione usw. Das Seminar ist interdisziplinär angelegt und wird auch  Beispiele aus Kunst, Musik, Film einbeziehen. Erwartet wird die Bereitschaft, sich mit Ansätzen aus der Soziologie, Politikwissenschaft und Ökonomie auseinanderzusetzen.
  
  
  
• Institution Theater und deren Krisenherde (Bachelor-Übung)
  
  LUKAS STEMPEL
  
  Jede Institution lebt von unserer Anerkennung oder Duldung. Ohne uns ist sie bedeutungslos. (Waltraud Puzicha)
  Theatermacher haben es nicht leicht. Vor allem in den letzten Jahren ist eine Diskussion über die Zukunft der Institution Theater neu entfacht. Dies führt zu gewagten Innovationen und einer Abkehr von Traditionen. Doch wer bzw. was verändert sich zurzeit? - Die Institution? Die Theatermacher? Das Publikum? In der Übung wollen wir uns vor allem mit den theoretischen Perspektiven des Begriffs der Institution auseinandersetzen: was und wer prägt die Institution Theater? Welche Rolle spielen Ästhetik, (neue) Formate und Krisendiskurse? Neben der Entwicklung von Definitionen und theoretischen Perspektiven wollen wir auch mit Theaterakteuren über die „Lage des Theaters“ diskutieren. Hat die Institution Theater in Zukunft eine Chance?